Kurzreferat zu Emmen und ihrer Viscose – vom Aufschwung (1900) über den Boom (1960) zur Dienstleistungsgesellschaft (2020).
Inputs zur Entwicklung von Emmen vom Dach des Verwaltungsgebäudes Gersag aus, danach Rundgang durchs Sonnenhofquartier.
Der Historiker Kurt Messmer führt uns durch die spannenden und vielschichtigen Zeitepochen.
1906 kam die Kunstgarnfabrik Viscosuisse nach Emmenbrücke. Grosse Bedeutung bekam die Chemiefaserproduktion ab 1908 mit der Herstellung von Kunstseidengarne aus Holzzellulose und anfangs der fünfziger Jahre mit der Errungenschaft des Kunststoffgarnes Nylon. Damit eroberte die Viscosuisse eine nationale Monopoolstellung. Die Viscosefabrik wuchs rasch und Emmen war innert weniger Jahre an der Spitze der Industriegemeinden rund um Luzern. Die Viscosuisse prägte entscheidend die lokale Identität und war auch attraktiv wegen ihren laufend verbesserten Sozialleistungen und der Möglichkeit eine Ausbildung und einen beruflichen Aufstieg zu machen. Der Aufschwung brachte viele neue Arbeitskräfte in die Gemeinde Emmen und gleichzeitig wurden für diese Arbeiterinnen und Arbeiter fabrikeigene Wohnsiedlungen geschaffen wie zum Beispiel im Sonnenhofgebiet. Die „Viscosi“ war ein Industriebetrieb der die Gemeinde Emmen das letzte Jahrhundert hindurch stark geprägt hatte. Viele Spuren der Kunstgarnfabrik „Viscosi“ sind im Ortsbild noch heute gut sichtbar; wie die auf dem Fabrikgelände entstehende Viscosistadt oder das Wohnquartier Sonnenhof. Ehemals Wohnort vieler langjähriger Mitarbeiterfamilien und auch von Kaderangestellte.