Der gewaltige Sakralbau der Kirche Gerliswil, die karge Formsprache der Reformierten Kirche Gerliswil und die nüchterne Funktionalität der Schooswaldkapelle beeindrucken. Ein kulturhistorischer Streifzug mit dem Historiker Kurt Messmer bietet die Gelegenheit, die drei exemplarischen Bauzeugen (wieder) zu entdecken.
1915 konnte die Pfarrkirche Gerliswil eingeweiht werden. Das Erscheinungsbild der Kirche ist kraftvoll, voller Rhythmus und Gegensätze. Erbauer war der bekannte Architekt Adolf Gaudy. Sein Baustil kann dem Historismus zugeordnet werden, am Übergang zum Jugendstil. Die Orgel und die Glocken wurden 1922 in Auftrag gegeben und 1924 eingeweiht.
1934 wurde die reformierte Kirche Erlen (Gerliswil) nach Plänen von Albert Zeyer erbaut. Sie steht heute als Beispiel der funktionalen Architektur “neue Sachlichkeit” unter Denkmalschutz.
1763 wurde die Schooswaldkapelle erbaut und 1886 erweitert. Im Innern der Kapelle stand eine barocke Marienstatue. 1957 wurde die Schooswaldkapelle an gleicher Stelle neu erbaut. Der vom Architekten Adalbert Koch aus Emmenbrücke entworfene Neubau wurde ein Gemeinschaftswerk der ganzen Pfarrei Gerliswil. In einer feierlichen Lichtprozession wurde die alte Marienstatue mit Jesuskind an ihren neuen Standort gebracht. Bis heute ist der Besuch der Schooswaldkapelle beliebt. Menschen finden hier in verschiedenen Angelegenheiten bei der Mutter Gottes Zuflucht und Hilfe.