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Führung im Durchgangszentrum Sonnenhof

  • Durchgangszentrum Sonnenhof Heubächliring 6020 Emmenbrücke (Karte)

Unter kundiger Führung durch Mario Fioriti, Stellvertretender Leiter DGZ Sonnenhof, kann das geschichtsträchtige Sonnenhof-Gebäude vom Keller bis unters Dach. besichtigt werden. Es werden Einblicke gewährt in den Arbeitsauftrag und die täglichen Arbeiten in einem vom Kanton geführten Asylzentrum.

Vom Mädchenheim Sonnenhof zum Durchgangszentrum für Asylsuchende: Mit dem schnellen Wachstum der Kunstgarnfabrik Viscosuisse in Emmenbrücke stieg auch die Zahl der Fabrikarbeiterinnen stetig an. Den alleine zuziehenden Frauen bot die Viscosefabrik Arbeit an. Diese jungen Frauen kamen nur zu einem kleinen Teil aus der näheren Umgebung, sondern zogen mehrheitlich aus anderen katholischen Kantonen und bald auch aus Italien und Spanien nach Emmenbrücke.

1923 entstand auf der Anhöhe, oberhalb der fabrikeigenen Wohnsiedlung Sonnenhof, das Mädchenheim Sonnenhof, ein klosterartiger Internatsbau. Hier wohnten die Mädchen und jungen Frauen unter der strengen Aufsicht von Schwestern des Menzinger Ordens. Die Fabrikarbeit sollte die jungen Frauen nicht von ihrer herkömmlichen Rolle als Ehefrau und Mutter entfremden. So nähten die ledigen Frauen neben anderen traditionellen Frauenarbeiten in der freien Zeit an ihrer Aussteuer.

Die Nutzung des Gebäudes wurde mehrmals den gerade aktuellen Bedürfnissen angepasst, und so beherbergte das Gebäude eine Zeitlang einen fabrikeigenen Kindergarten und bot verschiedene Abendkurse für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Viscosuisse an. Später war es ein Domizil für alte und alleinstehende Menschen, um ihnen einen ruhevollen Lebensabend zu ermöglichen.

Heute gilt dieser Bau, wie auch ein grosser Teil des Wohnquartiers Sonnenhof, aus industriearchäologischer Sicht als schutzwürdig.

Im Jahr 1980 wurde der Kanton Luzern Eigentümer des ehemaligen Mädchenheim Sonnenhof. Seit 1984 dient das Gebäude als Unterkunft für Asylsuchende mit aktuell 120 beziehungsweise 150 möglichen Plätzen.

Kollekte
(empfohlen wird der sonst übliche Eintrittspreis von CHF 15)